20:00 Uhr
Rumpelstilzchen
Wozu ist der Mensch bereit, um reich zu werden? Oder um die Staatsschulden zu tilgen, wie der König in diesem Märchen? Wen ist er bereit zu verraten? So das Anliegen der Inszenierung. Kapitalismuskritik also, das Hinterfragen der menschlichen Schwächen, auch ein bisschen Psychoanalyse.
Dazu hat Regisseur Matthias Brandebusemeyer das Märchen passend gemacht. Wer den Klassiker „Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß“ erwartet, wird allerdings enttäuscht werden. Dieser Spruch fällt nicht. Das sei hier ausnahmsweise verraten. Nicht aber, wie sich das Stück zu einem bösen Intrigenspiel inklusive Menschenhandel und Auftragsmord entwickelt. Spannung muss schließlich sein. Und Spaß. Beides gibt’s – und das liegt auch an den drei Schauspielern.
Es ist eine stimmige Inszenierung mit viel Liebe zum Detail. Die Bühne wird in eine Spinnstube mit Bar verwandelt. Bei den Kostümen setzt man auf schwarzledrigen „Steampunk“. Doch die versprochene Kritik wird nur subkutan verabreicht. Schade – da hat man doch mehr erwartet.
50677 Köln