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Lance Butters - Angst Tour 2018
Man hört »ANGST« diesen Abfuck und die Verbitterung auf jedem der 14 Songs an. An jeder Zeile, jedem Wort und jedem Ton. Ja, da sind immer noch die abfälligen Bemerkungen über die Rap-Konkurrenz und deren peinliches Promo-Gehabe. Die Einfalls- und Identitätslosigkeit und die daraus resultierende Abziehbildchen-Mentalität der Copy Cats, deren Songs man schon nach wenigen Sekunden anhört, wen sie gerade wiederum hören, um diese einfältige Erfolgsformel schamlos für ihren eigenen Vorteil zu adaptieren.
Nur verständlich, dass daraus Songs wie »So Schön« entstehen – eine resignierte Retrospektive auf Zeiten, in denen die Realität Lance die Scheiße aus dem Leib geprügelt hat. Auch »Mag Sein« ist so schonungslos ehrlich und persönlich, dass es einem die Kehle zuschnürt, während »Wald« Resignation als letzte Rettung sieht. Schon möglich, dass auch mal etwas Gutes passiert, aber selbst daran findet Lance immer noch einen Fehler – ständig im Clinch mit seinem größten Feind: sich selbst.
Aber Ahzumjot fungierte für »ANGST« nicht einfach nur als Produzent und Dienstleister, sondern vor allem auch als Freund. Wohlgemerkt als einer, der schon da war, bevor daraus auch ein Business geworden ist. Einer, der zuhört, berät und auch mal sagt, wenn Dinge schieflaufen. Gemeinsam haben die beiden mit »ANGST« so eine Platte gemacht, die einen anderen Lance zeigt.
50825 Köln