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Divertissementchen 2019: Offenbach
Die eigentliche Geschichte ist schnell erzählt und trägt durchaus historische Parallelen. Jakob, so sein richtiger Name, lebt seit 22 Jahren in Paris und kann sich nur mit Mühe und Not über Wasser halten. Als sein Theater endgültig in die finanzielle Schieflage gerät und sich dann auch noch seine Gattin zu einer Kur absetzt, zieht es den Komponisten zurück in seine Heimatstadt. Hier lässt er sich inspirieren, zum Beispiel durch antike Stücke, die im heutigen Hänneschen-Theater aufgeführt werden oder in Kölschen Brauhäusern, wo die Idee des Cancans herrührt. „Nichts anderes als die Venengymnastik seiner Mutter“, wie Wenzel das umschrieb.
Die Aufführung selbst ist dem Kölschen angelehnt und zeigt dabei auch die feine Ironie und seine kritische Einstellung gegenüber Obrigkeiten, die Offenbach Zeit seines Lebens begleitet haben. Und auch die tagesaktuelle Problematik wird kurz inszeniert. So beginnt das gesamte Stück mit einer Szene auf dem heutigen Offenbach-Platz, der bekanntlich der Kölner Oper vorgelagert ist, und Bauarbeitern. Natürlich wird am Ende alles gut. Die Inszenierung des „Orpheus in der Unterwelt“ mit dem berühmten Cancan werden ein Riesen-Erfolg, sein Schöpfer ein Weltstar, dessen Ruhm bis heute anhält, gilt er doch als Begründer eines neuen musikalischen Genres.
Eintritt: 25 bis 75 Euro
50679 Köln