19:00 Uhr
Vortrag "Köln, Hauptstadt der Philosophie - eine Reise ins Mittelalter"
Die Gründung von Universitäten in Europa seit Ende des XII. Jahrhunderts geht mit einer „Professionalisierung” der intellektuellen Arbeit einher: In vielen europäischen Städten wie Paris, Neapel oder Oxford entstehen solche Lehrinstitutionen, während Deutschland sich diesem kulturellen Phänomen noch entzieht, bis der Orden der Dominikaner ein Studium generale in den Bereichen Philosophie und Theologie in Köln initiiert, wo es bereits ein Konvent der Predigermönche gab. Die Organisation
dieses Studiums, welche praktisch die Anfänge der Kölner Universität bedeutete, wird einem deutschen Lehrer anvertraut, der in Padua ausgebildet wurde und in Paris
Theologie unterrichtete: Albertus Magnus, der von seinem Assistenten Thomas von Aquin begleitet wird. Gemeinsam beginnen sie mit einer „experimentellen” und originellen Art des Philosophieunterrichts auf der Basis einer kulturellen Synthese von christlichem, antikem und in Arabisch verfasstem Gedankengut. Von diesem Moment an und dank der Ereignisse in Köln wird Deutschland zu einem herausragenden
wissenschaftlichen Zentrum des mittelalterlichen Europa, vor allem in Bezug auf die Philosophie und Theologie, wo viele bedeutende Intellektuelle zu Gast sind und ausgebildet werden.
50931 Köln