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Mehr digitale Souveränität gewinnen
Blogs und Social Media, elektronische Datenverarbeitung, E-Mail- und Cloud-Dienste gehören zu unserem Alltag. Die Tatsache, dass wir bei vielen Angeboten im Internet letztlich mit unseren persönlichen Daten „bezahlen“, ist seit langem ein Gemeinplatz. In diesem Spannungsfeld muss jede und jeder sich fragen: Wie kann ich stärker selbst darauf Einfluss nehmen, welche Informationen von mir im Netz wo bekannt werden?
Diese Frage gilt in besonderer Weise für Mitarbeitende in Kirche und Diakonie, vor allem im Seelsorgebereich. Hier setzt eine Tagung an, zu der die Evangelische Akademie im Rheinland, der Internetbeauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland, Ralf Peter Reimann, und die Kölner Melanchthon-Akademie gemeinsam einladen:
Mehr digitale Souveränität gewinnen: Rechtliche, technische und ethische Optionen für kirchliche Handlungsfelder
Mittwoch, 6. April, von 10 Uhr bis 17.15 Uhr
Veranstaltungsort: KOMED im MediaPark, Im Mediapark 7, 50670 Köln
Die Tagung sensibilisiert für den Umgang mit Daten im Netz und bietet praktische Tipps für den Alltag. Sie redet nicht einer grundlegenden Datenskepsis das Wort, sondern gibt Impulse, wie sich Privatheit und Öffentlichkeit in der digitalen Welt in ein gutes Verhältnis bringen lassen. „Die große Resonanz auf die Tagung zeigt, dass es hier einen hohen Bedarf gibt“, so die Veranstalter.
Die Keynote kommt von Malte Spitz, Autor, Datenschützer und Mitglied des Landesvorstandes BÜNDNIS 90/Die Grünen NRW. In seinem Vortrag „Digitale Spuren. Ein Faktencheck zu personenbezogenen Daten“ geht er unter andrem auf neue Entwicklungen im Pflegesektor ein. Ralf Peter Reimann, Theologe, Diplom-Mathematiker und Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland, erläutert, warum das Thema „Digitale Souveränität“ aus theologischer und kirchlicher Sicht „dran“ ist. Sascha Kremer, Fachanwalt für IT-Recht und Lehrbeauftragter für Internetrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, gibt einen rechtlichen Überblick zu Datenschutz und Informationsfreiheit und spricht dabei personenbezogene und nicht-personenbezogene Daten ebenso an wie Fragen der Open Data, der freien Nutzung von Internet-Texten durch die Allgemeinheit.
In Workshops können die mehr als 60 Teilnehmenden rechtliche und technische Aspekte vertiefen. Die Abschlussdiskussion versucht eine Zwischenbilanz: Wie sieht es um die digitale Souveränität in der rheinischen Kirche heute aus? Welche Perspektiven bieten sich?
50670 Köln