Mittwoch, 10. Juli 2019

19:30 Uhr

La Grande-Duchesse de Gerolstein

Es gab in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts niemanden von Relevanz in den europäischen Hauptstädten, der diese Dame nicht kannte; sie war in aller Munde, diese ominöse »Großherzogin von Gerolstein« – und galt zugleich als das wichtigste kulturelle Ereignis der zum Zeitpunkt ihrer Uraufführung weithin ausstrahlenden Pariser Weltausstellung.

Auch wenn ihre konkrete Adelsbezeichnung und die in diesem Falle eher nebensächliche Stückhandlung, welche uns in die Zeit der deutschen Kleinstaaterei und Kleckerles-Fürstentümer führt, den Eindruck erwecken, es handele sich bei ihr um eine deutsche Souveränin aus der Eifel, so kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es hier ureigentlich mit einer ›waschechten Pariserin‹ zu tun hat, denn in der Weltkulturhauptstadt jener Zeit wurde sie über das Taufbecken gehalten – mit dem Datum der Uraufführung am 12. April 1867 im Pariser Théâtre des Variétés.

Im Übrigen zeichnet sich diese ›Opéra bouffe‹ durch all das aus, was in der französischen Metropole der damaligen Zeit für den Erfolg einer Operette unerlässlich war: Zündende Melodien, Rhythmus, Witz, Esprit, Biss und raffiniert kaschierte erotische Anzüglichkeiten. In der mit pikanten Seitenhieben gespickten Handlung um die eigenwillige Gerolsteiner Monarchin mit Torschlusspanik, die sich weit unter ihrem Stand in den schmucken Soldaten Fritz verliebt, sich dann aber – in ihrer Eitelkeit gekränkt, weil von ihm abgewiesen – an einem dilettantischen Mordkomplott gegen ihn beteiligt, um schließlich mit Ach und Krach anderweitig unter die Haube zu kommen, mischen sich all diese Ingredienzen aufs Allerfeinste.

Köln Generalkappellmeister François-Xavier Roth wendet sich anlässlich des 200. Geburtstags des ›Franzosen aus Köln‹ Jacques Offenbach mit dieser Neuproduktion erstmals in Köln dem ihm auch persönlich am Herzen liegenden Genre der ›Opéra bouffe‹ zu – gemeinsam mit dem französischen Regie-Ausstattungs-Duo Renaud Doucet und André Barbe, das an der Oper Köln bereits mit »Arabella« und »Il matrimonio segreto« seine künstlerische Visitenkarte hinterlassen hat.
Staatenhaus Interimsspielstätte Oper Köln
Rheinparkweg 1
50679 Köln

Mittwoch, 10. Juli 2019

Kunst

Roselyne Titaud. Die Hummer-Quadrille
SK Stiftung Kultur

Fiona Tan. GAAF
Museum Ludwig

Ronit Porat. TBA
Kölnisches Stadtmuseum

Fiona Tan. GAAF
Museum Ludwig

Theater

The Show Must Go Wrong
Volksbühne am Rudolfplatz

Sommerabend
Theater am Dom

Sonstige

La Grande-Duchesse de Gerolstein
Staatenhaus Interimsspielstätte Oper Köln