20:00 Uhr
Holger Paetz – „Auch Veganer verwelken“ – Kabarett
Allein, dass man sich immer rechtfertigen muss, warum man kein Fleisch mehr isst. Weil einem Tiere leid tun? Ach ja? Und Pflanzen tun dir nicht leid? Auch Blumen wollen leben und du wohnst in Holzmöbeln? Das stresst. Beim Essen. Kann das gesund sein?
Man kann als Nichtvegetarier durchaus mit dem Tier sympathisieren. Und sogar beim Essen Zuneigung zum Tier entwickeln. Rinderbraten mit Rotkohl und gleichzeitig die Katze streicheln. Das können sich solche Leute gar nicht vorstellen. Aber es geht. Eine Kulturleistung. Emotionales Multi-Tasking. Aber der Katze das Rindfleisch überlassen und mit dem Rotkohl glücklich werden?
Und mal ganz ehrlich: Alle gefährlichen Lebensmittel sind doch voll aus Pflanze! Heroin, Kokain. Und Wodka wird nur selten aus Rindfleisch gekeltert. Ist Trunkenheit nicht auch Tierschutz?
Und wieso gibt es so wenig Alkohol aus Fleisch? Was will uns das Tier damit sagen? Ist ein Vegetarier in der CSU überhaupt denkbar? Und wenn, darf man ihn zur Kommunion lassen? Ist die Metamorphose, in die das Rind sich schickt – in dem es Grass frisst und als Lende endet – nicht Ausdruck religiöser Wandlung? Versündigt man sich nicht wider die Schöpfung, wenn man die Wurst verschmäht? Und wo schmiert der Blätterfresser den süßen Senf drauf?
Ist denn ein pures Blätterfresser-Leben überhaupt noch lebenswert?
Diesen und anderen drängenden Fragen, die sonst keiner stellt, widmet sich Holger Paetz.
Die Presse schreibt:
"Er seziert, parodiert und zappt, wo andere noch genüsslich die Lacher abwarten, mit rabenschwarzem Humor schon ins nächste Thema." (Wiesbadener Tagblatt)
„Paetz ist mit seiner asketisch-schlaksigen Figur, den wild rudernden Armen, den spöttisch herabgezogenen Mundwinkeln eine Art Nörgler vom Dienst des deutschen Kabaretts.“ (Süddeutsche Zeitung)
„Paetz ist ein durchgeknallter Unterhalter, intelligent, schlagfertig und mit obskurem Wortwitz, der einen zu Lachtränen amüsiert und die Garantie für Muskelkater im Bauch am nächsten Tag ist. (Schwäbische Zeitung)
„Er ist, schlicht und ergreifend, ein sprachvirtuoser, extraordinärer Literat, wenn nicht Poet.“ (Neue Zürcher Zeitung)
50678 Köln