Dienstag, 24. Mai 2016

11:00 Uhr

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, nie wieder brennende Bücher!

Lesung anlässlich des 83. Jahrestages der Bücherverbrennung durch die Nazis
Dienstag, 24. Mai, 11 – 17 Uhr, Albertus-Magnus-Platz

„Was ist aber diese große Aufgabe unserer Zeit? Es ist die
Emanzipation. Nicht bloß die der Irländer, Griechen, Frankfurter Juden, westindischen Schwarzen und dergleichen gedrückten Volkes, sondern es ist die Emanzipation der ganzen Welt, absonderlich Europas, das mündig geworden ist, und sich jetzt losreißt von dem eisernen Gängelbande der Bevorrechteten, der Aristokratie. Mögen immerhin einige philosophische Renegaten der Freiheit die feinsten Kettenschlüsse
schmieden, um uns zu beweisen, daß Millionen Menschen geschaffen sind als Lasttiere einiger Tausend privilegierter Ritter; sie werden uns dennoch nicht davon überzeugen können, solange sie uns, wie Voltaire sagt, nicht nachweisen, daß jene
mit Sätteln auf dem Rücken und diese mit Sporen an den Füßen zur Welt gekommen sind.“ (Heinrich Heine, Reisebilder, 1826)

Heinrich Heine war ein Freund der Aufklärung und der französischen Revolution und verabscheute zutiefst jede Form von Dünkel und Ungleichheit. Er gehört zu den Autorinnen und Autoren, deren Werke im Mai 1933 – an der Uni Köln am 17.
Mai - von den aufgehetzten Anhängern der „Deutschen Studentenschaft“ (DSt) und des „Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbunds“ (NSDStB) öffentlich verbrannt wurden. Die Bücherverbrennung richtete sich gegen jüdische, pazifistische, radikal-demokratische, sozialistische und kommunistische Literatinnen und Literaten wie Erich Kästner, Carl von Ossietzky, Erich Maria Remarque, Kurt Tucholsky, Sigmund Freud, Heinrich Mann, Anna Seghers, Lion Feuchtwanger, Bertolt Brecht, Karl Marx, und viele andere.

Nichts fürchteten 1933 die Faschisten mehr als dies: Den Gedanken und die Bewegung für die Gleichheit und Freiheit aller Menschen, Satire und den heiteren Anspruch guten Lebens entgegen militaristischen Gehorsam, kriecherischem Obrigkeitsdenken, Zucht und Opferbereitschaft. Dafür mussten die Nazis Rationalität und Humanität zu vernichten suchen. Es ist ihnen nicht gelungen. Die Sehnsucht nach und Hoffnung auf eine menschliche und solidarische Gesellschaft ohne Angst und ohne Krieg sind durch Terror, Vernichtung und Krieg nicht zerstört worden. Sie leben heute weiter im weltweiten Engagement für eine menschenwürdige und erfreuliche Zukunft.

In diesem Sinne lädt der Arbeitskreis Zivilklausel an der Uni Köln zum vierten Mal zu einer Lesung aus den Werken der Autorinnen und Autoren ein, deren Bücher von den Faschisten verbrannt wurden. Wir rufen alle dazu auf, sich daran zu beteiligen, gemeinsam zu lesen, zu lernen und zu lachen gegenrechts, für Frieden und Menschenwürde. Für Kurzentschlossene liegt eine Auswahl von Büchern und Texte vor Ort bereit.

„Es wird freilich noch einige Zeit dauern, bis dieses Fest gefeiert werden kann, bis die Emanzipation durchgesetzt sein
wird; aber sie wird doch endlich kommen, diese Zeit, wir werden, versöhnt und allgleich, um denselben Tisch sitzen; wir sind dann vereinigt, und kämpfen vereinigt gegen andere Weltübel, vielleicht am Ende gar gegen den Tod – dessen ernstes Gleichheitssystem uns wenigstens nicht so sehr beleidigt, wie die lachende Ungleichheitslehre des Aristokratismus“. (Heinrich Heine, Reisebilder, 1826)


Die Lesung findet am Dienstag, den 24. Mai 2016, zwischen 11 und 17 Uhr zentral auf dem Hauptcampus der Universität zu Köln, dem Albertus-Magnus-Platz, statt. Bei Regen weiche die Lesung zu den Sitzgelegenheiten im Philosophikum neben dem PhilCafé aus.
Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln

Dienstag, 24. Mai 2016

Kunst

Fernand Léger. Malerei im Raum
Museum Ludwig

Mit anderen Augen. Das Porträt in der zeitgenössischen Fotografie
Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur

Magie der Zeichen – 3000 Jahre chinesische Schriftkunst
Museum für Ostasiatische Kunst

GUSSGESCHICHTE(N) – Das plastische Werk von Käthe Kollwitz in Gips, Stucco, Bronze und Zink
Käthe Kollwitz Museum Köln

GUSSGESCHICHTE(N) - Sonderausstellung
Käthe Kollwitz Museum Köln

Lluís Cera Steinknoten und Encarna Monteagudo Geometrische Räume
Galerie 100 kubik

Mia Boysen - Tim Breukers
Mirko Mayer Galerie

Kölner Künstler Georg Gartz - Landschaft
Kölner Pensionskasse VVaG

PostSkriptum: Anker für die Seele
HINTERHOFSALON - Der Kultursalon im Herzen von Köln

Michele Ciccone stellt seine Bilder im Bezirksrathaus Kalk aus
Bürgeramt Kalk

Golden Angelo > Textmarker <
Laden 102 - Galerie für aktuelle Kunst

„Vom Öffnen und Schließen der Blüten bei Tag und bei Nacht“ ?
Galerie MaJourie

Theater

Stunk unplugged - Das dreckige Dutzend
Volksbühne am Rudolfplatz

Film

Best of KHM Movies im Sommersemester 2016
Kunsthochschule für Medien Köln

Jubiläumsprogramm mit Filmen und Lesung
Odeon Lichtspieltheater

Sonstige

NS-DOK: Fritz Bauer – Der Staatsanwalt
NS-Dokumentationszentrum EL-DE-Haus

Polizei sucht "Nachwuchs"
Polizeipräsidium

Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg, nie wieder brennende Bücher!
Universität zu Köln

„Kritisch intervenieren!?" Vortrag und Diskussion
TH Köln, Campus Südstadt, Ubierring 48, Bildungswerkstatt, 50678 Köln

Vortrag „Der sogenannte Brutalismus und die skulpturale Architektur im 20. Jahrhundert“
TH Köln, Campus Deutz, Betzdorfer Straße 2, Karl-Schüssler-Saal, 50679 Köln