Sonntag, 25. Juni 2017

10:00 Uhr

Reena Spaulings. HER AND NO

Wer – oder was – ist Reena Spaulings? Der Name steht seit 2004 für verschiedene kollektiv-künstlerische Aktivitäten: Zunächst betitelte Reena Spaulings ein Romanprojekt, an dem eine unbestimmte Anzahl anonymer Autorinnen und Autoren aus dem Umfeld des Künstlerkollektivs Bernadette Corporation mitwirkte. Fast zeitgleich entstand eine kommerzielle Galerie mit Ausstellungsräumen in New York, die seither Künstlerinnen und Künstler wie Merlin Carpenter, Jutta Koether, Claire Fontaine und Klara Lidén repräsentiert. Ebenfalls in 2004 formierte sich ein Künstlerkollektiv, das seitdem unter dem Namen der fiktiven Künstlerin Reena Spaulings operiert und unter diesem eine systemreflexive sowie selbstironische, kollektive Malerei betreibt.

Für Reena Spaulings stellt die Ausstellung HER AND NO die erste institutionelle Zusammenarbeit mit einem Museum dar. Die Präsentation fokussiert die künstlerische Arbeit des Kollektivs. Sie umfasst eine eigens für die Ausstellung entstandene Installation aus neuen, neuaufgelegten und bereits bestehenden Arbeiten, die sich im weitesten Sinn mit dem Stellenwert des Künstlers in der Gesellschaft befasst und zugleich mit dem Format der institutionellen Werkschau in einem Museum spielt.

Im Zentrum der Ausstellung stehen drei großformatige sowie frei im Raum stehende Bildträger aus Aluminium. Das gemalte Sujet hierauf adaptiert Gustave Courbets berühmtes Bild Die Begegnung (Bonjour, Monsieur Courbet), in dem der Maler auf Wanderschaft fernab der städtischen Kulturszene auf seinen Sammler Alfred Bruyas trifft. Reena Spaulings überführt die Szene, in der sich Courbet 1854 als selbstbewusster Naturbursche inszeniert, in die heutige Gegenwart. Dabei analysiert sie nicht ohne Ironie das Bewusstsein des Künstlers für seine Rolle früher wie heute und deutet gleichzeitig auf das feinmaschige Abhängigkeitsgefüge innerhalb der Kunstwelt hin. In diesem Sinne thematisiert auch die 14-teilige Porträtserie Advisors, die renommierte Kunstberaterinnen und –berater porträtiert, deren zunehmende Bedeutung auf dem Kunstmarkt. Zwar stehen Künstlerinnen und Künstler seit der Moderne nicht länger in einem Auftragsverhältnis zum Mäzen – für diese Art von Beziehung kann die Gattung des Porträts heute als Sinnbild verstanden werden –, doch wirken nach wie vor deutlich spürbare Markt- und Machtmechanismen auf sie ein, die in der scheinbar autonomen Entscheidung die Advisor-Serie zu malen sichtbar werden.

Zudem sind in der Ausstellung Wiederaufnahmen der wichtigsten Werkgruppen Reena Spaulings zu sehen. Die Maltechnik erstreckt sich über pointilistische New York- und Kölndarstellungen, in Anlehnung an Oskar Kokoschkas Ansicht der Stadt Köln vom Messeturm aus (1956) bis hin zu von Putzrobotern erstellten Gemälden, die erstaunlicherweise eine Kraft und Farbigkeit entfalten, die den Betrachter auf den ersten Blick an die Seestücke William Turners denken lassen. Bei beiden Werkgruppen steht die Erprobung einer kollektiven Malpraxis im Vordergrund, die sich über die Idee einer individuellen Autorschaft und künstlerischen Handschrift hinwegsetzt.

REENA SPAULINGS. HER AND NO ist die dritte Ausstellung innerhalb der Projektreihe HIER UND JETZT im Museum Ludwig und wird kuratiert von Anna Czerlitzki. Hierbei handelt es sich um ein experimentelles Format, bei dem die Konventionen musealer Kunstpräsentation kritisch beleuchtet und die Vorgehensweisen der eigenen institutionellen Arbeit hinterfragt werden.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Fördergruppe HIER UND JETZT aus dem Kreis der Mitglieder der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig e. V. sowie der Stiftung Storch.


Öff­nungszeit­en

Di­en­s­tag bis Son­n­tag (in­kl. Fei­er­tage): 10 – 18 Uhr
je­den er­sten Don­n­er­s­tag im Mo­nat: 10 – 22 Uhr
mon­tags geschlossen
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz,
50667 Köln

Sonntag, 25. Juni 2017

Konzerte

QUEEN MEETS CLASSIC
Tanzbrunnen Köln

Fidelio - Oper in zwei Aufzügen
Oper Köln

Passion, Grace & Fire
Ulrichstraße 110

Kalker Straßenfest 2017
Kalker Hauptstrasse

Florian Noack - Brühler Schlosskonzerte
Schlösser Brühl

Kunst

Picasso Keramiken im Museum Ludwig
Museum Ludwig

Wallraf zeigt barocke Himmelsbilder
Wallraf-Richartz-Museum

Reena Spaulings. HER AND NO
Museum Ludwig

Ausstellung der Gruppe Chorweiler Art
Geestemünder Str. 23

bunker k101 lädt ein: Hidden water
Hochbunker Körnerstraße

Henry Maitek. Der Literat mit der Kamera
Zentralbibliothek Köln

Nature Theater of Oklahoma - GERMANY: YEAR 2071
WDR Funkhaus Wallrafplatz

HIGHWAY TO HELLO - Jim Avignon Solo Show
Die Kunstagentin

Ausstellung "La Grande Lessive_Gilbert Mazliah"
Galerie Koppelmann - Kunstwerk Nippes

Ausstellung im Bürgeramt Kalk - Martina Ehmann-Rick
Bürgeramt Kalk

MATTHIAS RECHT – STICKY FINGERS
Kulturwerk des BBK Köln e.V.

Ausstellung: “10 in der 14” vom 15.06. bis 20.07.2017
Rothehausstraße 14

Kaufhaus der Träume
Porz-Mitte

Ausstellung HIGHWAY TO HELLO
Maastrichter Str. 26

Berliner Secession und Russisches Ballett: Ernst Oppler
Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur

Theater

Ne Kühmbrezel
Volksbühne am Rudolfplatz

Effzeh! Effzeh!
Depot 1

Faust II
Depot 2

Ein malerisches Tanzstück - "Der sterbende Schwan"
Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln

Film

Nature Theater of Oklahoma - GERMANY: YEAR 2071
WDR Funkhaus Wallrafplatz

Aktion und Reaktion – 50 Jahre nach '67
ODEON-Lichtspieltheater GmbH

Sonstige

Creativ Sommer im Rheinenergiestadion
RheinEnergieSTADION

„Literatur in den Häusern der Stadt“ vom 21. bis 25. Juni 2017 in Köln
Köln

Ausstellung der Gruppe Chorweiler Art
Geestemünder Str. 23

Ausstellung Lockerungsübungen
Wilhelm-Griesinger-Straße

Deutzer Kastellfest
LVR Landeshaus Ostwiese

NS-DOK: „Hochposten 1941: Ja slyshu wojnu – ich höre den Krieg“
NS-Dokumentationszentrum

Knoten Köln: Offenlage der Planunterlagen für den Planfeststellungsabschnitt
Stadthaus Deutz

„Literatur in den Häusern der Stadt“
Goltsteinstraße 28

Passion, Grace & Fire
Ulrichstraße 110

Kalker Straßenfest 2017
Kalker Hauptstrasse

Ausstellung: “10 in der 14” vom 15.06. bis 20.07.2017
Rothehausstraße 14

Peter Vollmer mit "Wer den inneren Schweinehund besiegen will, muss die Sau rauslassen"
Senftöpfchen Theater

Literatur in den Häusern der Stadt 2017
Köln

Wo die Zukunft wächst - Faserpflanzen – nachwachsende Rohstoffe im Botanischen Garten
Alter Stammheimer Weg