19:00 Uhr
Lesung und Gespräch zur Situation lesbischer Geflüchteter in Deutschland.
Nicht heterosexuell zu sein und vor allem dies zu leben, bedeutet auch heute noch in vielen Ländern neben sozialer Ächtung eine vielfache Bedrohung:
Bestrafungen für "unnatürliche Ausschweifungen" oder "widernatürlichen Geschlechtsverkehr" reichen von öffentlichem Auspeitschen über Inhaftierung, Folter, Vergewaltigung, Unterbringung in psychiatrischen Anstalten - in denen die "widernatürliche Veranlagung" kuriert werden soll - bis hin zu Zwangsarbeit in Umerziehungslagern oder gar der Todesstrafe.
Gemeinsam mit Rainbow Refugees Cologne- Support Group, Wirtschaftsweiber e.V., Rubicon e.V. (Integrationsagentur NRW und Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule & Trans* in NRW) lädt die Queeramnesty-Gruppe von Amnesty International Köln daher zur Lesung mit Gespräch am 27.06.2017 zu „Nennen wir sie Eugenie“ ein.
Der Roman:
Eugenie muss ihre Heimat Senegal verlassen, weil ihre Liebe zu einer anderen Frau entdeckt wird und Familie und Polizei sie verfolgen. Sie flieht nach Deutschland und hofft auf Schutz und Asyl. Das übliche Asylverfahren beginnt ohne dass sie eine Chance hat zu verstehen, was die Behörden in diesem ihr so fremden Land mit ihr vorhaben.
Eugenie erlebt den Alltag in der Flüchtlingsunterkunft, einer heruntergekommenen ehemaligen Kaserne, bestimmt von Perspektivlosigkeit, Langeweile. Dazu lebt sie in ständiger Angst vor der Abschiebung zurück in ihre Heimat, wo sie Gefängnis und die Morddrohungen ehemaliger Freunde erwarten. Eugenie trifft andere Geflüchtete, die alle ihre eigenen Schicksale mitbringen. Und sie trifft Jeff, eine deutsche Aktivistin, die sie unterstützt und in der sie eine Freundin findet. Gemeinsam versuchen sie alles, um Eugenies Abschiebung zu verhindern.
Maria Braig, Jahrgang 1957, hat bisher drei Romane über Flucht und Asyl geschrieben: „Ich versuche, beim Schreiben das aufs Papier zu bringen, was mich auch sonst bewegt - und ein klein wenig dazu beizutragen, die Verhältnisse zum Besseren zu verändern. Ob das gelingt bleibt offen, ist aber auf jeden Fall einen Versuch wert.“
WAS: Lesung und Gespräch
WANN: Dienstag, 27.06.2017, 19:00 Uhr
WO: Rubicon, Rubensstraße 8, Köln
Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über Spenden zur Unterstützung unserer Arbeit. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit sich direkt für die Menschenrechte einzusetzen und für Amnesty International aktiv zu werden.
50676 Köln