Samstag, 16. September 2017

19:00 Uhr

Unter sieben Brücken musst du schaun - Anja Schlamann

Fotografie: Unter sieben Brücken musst du schaun!
Künstlerin: Anja Schlamann
PRESSEKONFERENZ: DONNERSTAG, 14.09.2017, 11.30 UHR
IM KUNSTHAUS RHENANIA, ATELIER ERDGESCHOSS, INKLUSIVE MOTORBOOT-AUSFAHRT
UNTER DIE HOHENZOLLERNBRÜCKE
(hierzu bitten wir um Anmeldung)
Moderation: Prof. Dr. Rolf Sachsse, Hochschule der Bildenden Künste
Saar

Unter sieben Brücken musst du schaun!
Ausstellung: 15. - 17.09.2017
Öffnungszeiten
Fr 19-21 uhr
Sa 16-20 uhr
So 14-18 uhr
innerhalb der Offenen Ateliers 2017


Eine Kölner Ur-Erfahrung: Auf dem „Bötchen“ oder im Ruderboot
unter einer der Rheinbrücken hindurch – und nach oben blicken. Fremd
sind diese Brücken dann, dunkel und nicht besonders sauber, dazu klingt
der Verkehr von oben mit dumpfem Hall nach unten. Als Klangkörper sind
die Kölner Rheinbrücken schon länger entdeckt, und in der Fotografie
ist die Faszination des Blicks von unten auch schon älter, mit László
Moholy-Nagy, Albert Renger-Patzsch und anderen ein Klassiker der
Moderne. Anja Schlamann, die als gelernte Architektin viel vom
Brückenbau versteht, hat alle diese Erfahrungen für sich nachvollzogen
und doch zu einer ganz neuen Bildform komprimiert. Vom Wasser aus hat
sie ihre Bilder aufgenommen, im Totpunkt der Unterfahrt so senkrecht,
wie von einem schwimmenden Gefährt aus möglich. Jede Brücke wurde so
in vielen Einzelheiten porträtiert, und schließlich wurden die Details
zu einem neuen, digitalen Bild zusammengefügt. Sieben Brücken, sieben
Bilder.

Fast quadratisch sind diese Bilder, streng und genau. Sie unterscheiden
sich radikal von den vielen tausend Bildern, die von Kölner Brücken
zuvor schon gemacht wurden: Es geht nicht mehr um die Dynamik des
Verkehrs auf ihnen, nicht mehr um die bequeme und schöne Überbrückung
des breiten Flusses, sondern es geht um einen ebenso strukturellen wie
strukturierten Unterbau – was darüber passiert, interessiert diese
Bilder nicht. Dazu ist die Sicht verkehrt; wenn Anja Schlamanns Bilder
an der Wand hängen, sind die Brücken auf die Seite gekippt; wenn die
Bilder auf dem Tisch liegen, ist die Brücke gar umgedreht. Das einzelne
Bild behauptet sein Recht gegenüber dem Objekt, und doch bleibt der
Ursprung erkennbar. Wer auf Anhieb vier der sieben Brücken erkennt,
darf sich einen Kenner des Kölner Rheins nennen lassen.

Farbe und Form greifen bei diesen Bildern ebenfalls ineinander. Anja
Schlamann hat bewusst bei trübem Wetter fotografiert, sonst wären die
Details der Brückenkonstruktion gar nicht erkennbar. Das bestimmt auch
die Farbigkeit des industriellen Schutzanstrichs und der Betonflächen.
Im Prinzip gibt es auch kein Oben und Unten an diesen Bildern, man
könnte sie drehend montieren, und jede Ansicht stimmt. Von fern wirken
sie wie konstruktivistische Malereien, doch je näher man ihnen kommt,
desto mehr Details offenbaren sich, und die bestehen aus Rost, Nieten,
Schrauben oder Schweißnähten und offenbaren durchaus andere Farben als
im großen Ganzen. Schließlich aber sind diese Bilder aufgrund ihrer
digitalen Entstehung, Lehrstücke der Veränderung des Sehens durch den
Computer – die Zentralperspektive, Ultima Ratio der Camera Obscura,
ist durch die Zusammensetzung vieler Einzelbilder einem
multiperspektivischen Sehen gewichen, fast unmerklich, aber doch
deutlich genug, um bei der Ansicht zu irritieren.

Anja Schlamann ist mit der Serie von den Kölner Brücken ein
beeindruckendes Beispiel für das gelungen, was Fotografie heutzutage
sein kann: eine Anregung zum Nachdenken über unsere Wahrnehmung.
Schöne Bilder sind es ohnehin.
Bayenwerft Kunsthaus Rhenania e.V.
Bayenstraße 28
50678 Köln

Samstag, 16. September 2017

Konzerte

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Vringsveedel

Party

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Studio 672

Dä längste Desch vun Kölle
Vringsveedel

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Picasso Keramiken im Museum Ludwig
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Wallraf zeigt barocke Himmelsbilder
Wallraf-Richartz-Museum

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Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur

Straßengold Forum für Street Art
Atelierzentrum Ehrenfeld

Javier Tapia // “A Time for Seeds”
CAT Cologne e.V.

Unter sieben Brücken musst du schaun - Anja Schlamann
Bayenwerft Kunsthaus Rhenania e.V.

Theater

Wilfried Schmickler: Das Letzte (Kabarett)
COMEDIA Theater gGmbH

Bademeister Schaluppke
Erstes Kölner Wohnzimmertheater

Wiederaufnahme: ERSCHÖPFTE DEMOKRATIE von theater-51grad
Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung

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Marc Metzger - Das elfte Gebot
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Christine Drews signiert „Nach dem Schweigen“ & „Sonntags fehlst du am meisten“
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Agrippinawerft

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Walter-Pauli-Ring

Dä längste Desch vun Kölle
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Wahlmusik – triff Deine Kandidatin beim Kölsch - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Bahnhof Ehrenfeld - Ausgang Gerhard-Wilczek-Platz

6. Team Kap Skateboard Contest
KAP686 Skateplaza

Unter sieben Brücken musst du schaun - Anja Schlamann
Bayenwerft Kunsthaus Rhenania e.V.