20:00 Uhr
Auerhaus
Die Dorfbewohner können kein Englisch. Und so machen sie aus „our house“, wie die Jugend-WG ihr Zuhause nennt, „Auerhaus“. Den gleichnamigen Erfolgsroman von Bov Bjerg, ein klassischer Entwicklungsroman – neudeutsch „Coming of age novel“ bringen jetzt die Schüler der Schauspielschule am Theater der Keller auf die Bühne.
Der zeitliche Hintergrund ist auf den ersten Blick fern von heute: Die RAF bedroht den Staat, es gibt noch den Wehrdienst, wer ihn verweigert, muss sich einer Prüfung stellen. Doch wer es nach Westberlin schafft, ist vom „Bund“ befreit. Zeitlos und aktuell dagegen sind die Träume der Jugend, ein eigenes Leben zu leben, sich von herrschenden Moralvorstellungen zu lösen.
Die sieben jungen Schauspieler – gekleidet in Weiß, der Farbe der Unschuld – füllen die enge Bühne mit Spiellust und Energie, dass es Spaß macht, ihnen zuzusehen. Jeder und jede versteht, sich in Szene zu setzen, ohne dabei das Ensemble zu vergessen. Doch die Inszenierung von Volker Schmalöer krankt an dem, was viele Roman-Dramatisierungen kennzeichnet:
Es ist durch die zahlreichen Erzählpassagen letztlich eine „illustrierte“ Lesung mit viel Sprechkunst, doch ohne gespielte Handlung, schmackhaft gemacht hier vor allem durch viel Action. Doch auch damit können die sieben glorreich überzeugen.
50677 Köln