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Urban Priol: Jahresrückblick "Tilt"
Während sich die Schwesterparteien CDU und SPD gewohnt geräuschlos aneinander schmiegen, beschließt Horst Seehofer im Abendrot seiner politischen Laufbahn noch etwas Leben in die Bude zu bringen, und liefert sich mit rechten Schnapsideen ein Dauerduell mit der Kanzlerin. Nützen tut's nichts: Die CSU verliert krachend bei der Bayern-Wahl und Horst ist der Watschn-Baum.
Auch in Hessen bestätigt sich der unaufhaltsame Niedergang der Volksparteien, deren Vertreter sich ratlos fragen: „Warum nur verstehen die Wähler nicht, was wir alles geleistet haben?"
Dann die Zäsur im Abendland: die empathiefreie Kaltmamsell des Großkapitals,, Angela Merkel, kündigt ihren Rücktritt an.
Schon steigt der 63-jährige Steuerbierdeckel-Messias Friedrich Merz als Nachwuchshoffnung in den Ring. Was kommt da noch? Roland Koch? Läuft sich der geölte Guttenberg als Anwärter auf den CSU-Vorsitz warm? Wer rettet die SPD? Andrea Nahles sicher nicht, hat man bei ihr doch stets den Eindruck, als habe sie schon unter August Bebel gedient.
Wie gut, dass wenigstens in Wirtschaft und Verkehr alles beim Alten bleibt. Während ein Gericht nach dem anderen Fahrverbote verhängt, hält die CSU mit Verkehrsminister Scheuer auch im Jahr Drei des Diesel-Debakels als Patronin der Autoindustrie die schützende Hand über VW und Konsorten.
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