Samstag, 18. Juni 2016
19:45 Uhr
Heute bin ich über die Grenze gefahren oder: Die Fremden kommen
Prof. Dr. Marianne Gronemeyer . Das, was wir von den Geflüchteten, die zu uns kommen zu hoffen haben, liegt in ihrer Fremdheit und nicht in dem, worin sie uns ähnlich sind. Und die einzige Chance, miteinander auszukommen, wird darin bestehen, dass wir uns für ihre Fremdheit interessieren, nicht um zu wissen, wie wir sie zum Verschwinden bringen können, sondern um uns mit der Fremdheit der Fremden anzufreunden; anstatt alle bürokratischen und pädagogischen Hebel in Bewegung zu setzen, um sie an unsere Verhältnisse und unseren Lebenswandel anzupassen. Integration gilt als der Königsweg zur Bewältigung des Flüchtlingsproblems. Dagegen, dass die Vertriebenen ein Dach über dem Kopf haben sollen und die Sprache des Landes lernen, in das es sie verschlagen hat, ist ja auch wirklich nichts einzuwenden. Es sei denn, man machte sich mit den Hardlinern und Zynikern gemein, die es mit einer Art Abschreckungspolitik versuchen und, um es den Ankommenden so sauer wie möglich zu machen, grenznahe Lagerhaltung für sie vorsehen. Und doch steckt in den Integrationsbestrebungen eine fatale Logik.
Marianne Gronemeyer war von 1987 bis 2006 Professorin für Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der Fachhochschule Wiesbaden.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit membran.
Sa 18.06.2016 / 19.45 – 22.00 Uhr / Kolbhalle, Helmholtzstr. 8, Köln-Ehrenfeld, U-Bahn Leyendecker Str. /
Kolbhalle, Helmholtzstr. 8, Köln-Ehrenfeld, U-Bahn Leyendecker Str.
Leyendeckerstraße
50825 Köln
Samstag, 18. Juni 2016