17:00 Uhr
"Das Lager von Bild zu Bild - Narrative Bildserien von Häftlingen aus NS-Zwangslagern"
Das Buch: Sie zeichneten im Verborgenen, nutzten Regenwasser, Kohle, Mehlsäcke oder auch Krankmeldungen der SS als Material, die sie heimlich aus dem Müll fischten. Wer erwischt wurde, dem drohten nicht selten Folter, Lagergefängnis oder die Versetzung in eine Strafkompanie, was den Tod bedeuten konnte. Trotz der schwierigen Bedingungen gelang es einigen wenigen Häftlingen ihr Leben im KZ künstlerisch festzuhalten. Aber warum zeichneten die Menschen überhaupt? Welche Motive brachten sie zu Papier? Und was geschah mit ihren Zeichnungen nach der Befreiung? Der promovierte Kunsthistoriker Jörn Wendland hat in seiner Doktorarbeit die Kunst der Häftlinge und Überlebenden aus den NS-Zwangslagern untersucht und die Ergebnisse in einem Buch veröffentlicht. Seine Recherchen führten ihn unter anderem nach Polen, Tschechien, Österreich und Israel, wo er überlebende Künstler wie Thomas Geve und Helga Weissová zu ihren Werken befragte und den Umständen, unter denen sie entstanden sind.
Der Autor: Jörn Wendland (Jahrgang 1974) ist Kunsthistoriker, Dozent und Ausstellungsmacher. Seine Dissertation zum Thema „Häftlingszeichnungen – narrative Bildserien von KZ-Häftlingen“ wurde 2013 von der Universität Wien angenommen. Als leidenschaftlicher Lokalhistoriker führt er außerdem interessierte Gruppen durch die Kölner Stadt- und Kulturgeschichte und veranstaltet Workshops für Schulklassen. Jörn Wendland lebt mit seiner Familie in Köln.
50733 Köln