Drangsal

Konzert und Party im Rahmen der c/o Pop 2018:

Was ist über den zähen Jungen aus Herxheim (ja, die Stadt mit den Hakenkreuzen am Kirchturm) nicht schon alles gesagt worden. Verständlicherweise lechzten hier im Lande (und mittlerweile auch im internationalen Ausland) Hörer*innen und Feuilletonist*innen gleichermaßen nach frischem Wind auf dem Popmarkt. Da kam DIE Drangsal gerade richtig.

Max Gruber ist nämlich nichts anderes als eine musikalische Offenbarung, die mit Hilfe des findigen Produzenten Markus Ganter (Tocotronic, Casper) einen süchtigmachenden Sound entwickelt hat. Irgendwo zwischen New Wave, Goth-Pop und Punk sortieren sich seine Pop-Elegien ein; hier klingt man mal nach The Cure, dort Cocteau Twins oder Depeche Mode, an anderer Stelle dann die frühen Ärzte.

Thematisch sind die Abgründe der eigenen Lust, das Perfide und das wahrhaft Unheimliche oft Antrieb. Ob nun Bataille, Freud oder Lacan – die Psychologie des Allzumenschlichen wird in ein hinreißendes lustvolles Korsett gepackt. Auf dem Debüt „Harieschaim“ konnte man Zeuge dessen werden, der Zweitling „Zores“ gibt sprichwörtliches hinzu